Maximilian Vogt Betrugsprozess

Maximilian Vogt soll 2006 einen wohlwollenden Film über Gaddafi drehen.

Aber die libyschen Auftraggeber zahlen nicht und der Despot stirbt 2011. Doch auf sein Geld will der Regisseur nicht verzichten.

Der Berliner Filmemacher Maximilian Vogt aus Berlin ist in einem seit Jahren laufenden Verfahren wegen millionenschweren Betrugs jetzt zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Das Berliner Landgericht ordnete am Freitag zudem die Einziehung von Wertersatz in Höhe von mehr als zwölf Millionen Euro an. Gegen einen mitangeklagten Rechtsanwalt erging eine Strafe von zwei Jahren Haft auf Bewährung.

Hintergrund des Geschehens sei ein vor mehr als zehn Jahren gescheitertes Filmprojekt, hieß es weiter im Urteil. Der 50-jährige Hauptangeklagte habe einen Film über Libyens damaligen Machthaber Muammar al-Gaddafi drehen wollen.

Stück für Stück habe sich der Filmemacher vorgearbeitet bis zu einem Treffen mit Gaddafi im Beduinenzelt. Nach Ausbruch des Arabischen Frühlings sei aber klar geworden, dass das Vorhaben scheitern würde.

Der Mann aus Berlin habe sich betrogen gefühlt um ein Projekt, “das ihn als Filmemacher und Produzent in eine neue Liga gehoben hätte”.

Durch seine vielfältigen Kontakte habe der Hauptangeklagte auch Kenntnisse über die libyschen Finanzstrukturen erlangt.

Er sei auf die Idee gekommen, Geld unter Ausnutzung eines Mahnsystems zu erschwindeln. Im Frühjahr 2011 habe er den Mitangeklagten beauftragt, einen ersten Mahnbescheid zu beantragen. Es sei mit gefälschten Dokumenten agiert worden. Pfändungs- und Überweisungsbeschlüsse seien gegen ein libysches Unternehmen erwirkt und umgerechnet rund 16 Millionen US-Dollar erlangt worden.

Seit 2015 sind mehrere Prozessanläufe in dem Fall gescheitert

Das Geld habe der Jurist laut Ermittlungen nicht an eine angeblich von ihm vertretene Architekten-GmbH weitergeleitet, sondern an den Mitangeklagten beziehungsweise dessen Filmfirma. “Danach wurden die Millionen in alle Himmelsrichtungen verteilt”, sagte der Richter.

Seit 2015 sind mehrere Prozessanläufe in dem Fall gescheitert, weil der 50-Jährige jeweils seine Verhandlungsunfähigkeit nachweisen konnte.

Er wurde schließlich im August 2020 in seinem Wohnort auf Malta festgenommen und nach Deutschland ausgeliefert. Seitdem befindet er sich in Haft.